Gipfeltreffen: Interview mit
Wolfgang Schäuble und Christoph
Schlingensief über die deutsche Angst

Wege & Begegnungen

Während der Gruppenphase der Fußball-WM 1974, der Endphase der Watergate-Affäre, dem Sendedebüt von Rudi Carrells "Am laufenden Band" und einem respektablen 14. Chartrang für den Wings-Hit "Jet" beginnt mein Leben an einem lauen Sommerabend in Leverkusen-Opladen.

Nach Abitur am Werner-Heisenberg-Gymnasium studiere ich in Münster Publizistik- und Kommuni­kationswissenschaften, Geographie und Soziologie. 1998 sage ich dem beschaulichen Prinzipalmarkt mit Magistertitel auf Wiedersehen.

Meine journalistische Karriere beginnt bereits 1992 im Rheinland – als Lokalreporter bei der Rheinischen Post. Die ersten Stories handeln von Unfallstatistik und Borkenkäferbefall. Mehrere Jahre arbeite ich frei für den WDR-Hörfunk in Köln, sammele ein halbes Dutzend Praktika an (Nachrichtenagentur, Print, Radio, Fernsehen), volontiere im Schatten des Doms beim damals noch lesbaren Zeitungssupplement Prisma.

2000 tausche ich Rhein gegen Elbe. Erst zwei Jahre Gruner+Jahr, danach sieben Jahre bei Axel Springer. Zum Schluss als Leiter des Ressorts Aktuelles bei Hörzu sowie als redaktioneller Projektleiter und Jurymitglied der Gol­denen Kamera.

Was trieb mich am Anfang? Menschen Dinge zu entlocken, die sie anderen nicht erzählen und darüber ein neues Bild von ihnen zu bekommen. Erstes Ziel als Sportreporter: Rudi Völler interviewen – geschafft. Auf Dauer aber langweilig. Strich drunter. Zweites Ziel als Boulevardreporter: Harald Schmidt sprechen. Auch geschafft. Okay. Drittes Ziel als Medienjournalist: Robert De Niro und Paul McCartney interviewen. Geschafft. Schon aufregender, aber nur dies und dauerhaft …? Allein grüner Rasen, roter Teppich und flimmernder Bildschirm sind es nicht.

Menschen verändern sich, Bewusstsein verändert sich. Muss ich als Multiplikator nicht noch stärker meine Verantwortung wahrnehmen? Sollte ich nicht noch öfter Aufklärer sein und Anwalt? Kann ich nicht noch mutiger publizistische Impulse setzen, die die Leser in einen Forschungsmodus versetzen und auf neue Spuren und neue Einsichten bringen? 2009 mache ich mich wegen dieser Fragen selbstständig. Seitdem bin ich freier Journalist und Buchautor und widme mich mit ganzheitlichem Blick wieder hauptsächlich dem, was ich studierte: Themenfeldern, die sich mit ökologischen, gesellschaftlichen, politischen und medialen Phänomenen und Disbalancen unserer Zeit auseinandersetzen.

2010 sortieren die Buchhändler mein erstes Sachbuch Die wahren Visionäre unserer Zeit – ich traf weltweit 13 revolutionäre Vordenker und sprach mit ihnen über alternative Lösungen für die globale Krise – neben Barack Obamas "Hoffnung wagen" und Peter Sloterdijks "Du musst Dein Leben ändern" ein. 2011 liegt mein zweites Buch Fürchtet euch nicht! Die Vertreibung der deutschen Angst auf den Händlertischen neben Helmut Schmidts "Religion in der Verantwortung".

2012 folgen zwei Publikationen, die unterschiedlicher nicht sein können. Die gesellschaftspolitische Streitschrift über das Städtesterben in NRW mit dem Titel Deutschland stirbt im Westen – sie verfasste ich mit meinem Vater, damals Stadtkämmerer unserer Heimatstadt Leverkusen – erscheint im Europa Verlag. Und der Lübbe Verlag bringt die Memoiren Ganz oder gar nicht von Lothar Matthäus auf den Markt, für die ich unserem Weltfußballer als Autor zur Seite stand.

2014 ist das Jahr der Utopien. Ich versammele provokante (und immer konstruktive) Lösungsalternativen für die globale Krise in meinem Buch Stell dir vor, jeder sagt die Wahrheit! – 50 Utopien, die die Welt verändern, das Random House im Gütersloher Verlagshaus herausbringt.

Im gleichen Jahr starte ich mit meinem Herzensprojekt: goodGURU. Der Plan ist, das erste ganzheitliche Gesellschaftsmagazin der Welt auf den Markt zu bringen. Eine Publikation, die den Fokus auf die Realität endlich wieder weiter zieht und vorbehaltlos innovative und disruptive Lösungen für die globalen Krisen zur Diskussion stellt, Hoffnung sät und Mut macht. Um die Marke goodGURU bereits vor der Markteinführung der Publikation bekannt zu machen, veranstalte ich quartalsweise in einem Loft in der Hamburger Innenstadt goodGURU The Lectures – zu Gast ist jeweils ein Rebell auf seinem Gebiet. Anschließende Debatte ausdrücklich erwünscht.

Aufgrund des Hypes um Martin Schulz erhalte ich Anfang 2017 den Auftrag, ein Buch über den SPD-Kanzlerkandidaten zu schreiben. Ich entscheide mich für eine Art psychoanalytische Familienaufstellung, um die Triebkräfte dieses Mannes freizulegen. Es gelingt durch den direkten Zugang zu Schulz und seinen Geschwistern und Freunden. Ich nenne das Werk Verstehen Sie Schulz.

Bereits 2013 erweitere ich mein Portfolio um die Bereiche Corporate Editing und Copy Editing. Auf Deutsch: Ich bin projektweise buchbar für die Beratung, Planung und Erstellung von Unternehmenspublikationen sowie für die Konzeption und Textchefarbeiten bei analogen wie digitalen journalistischen Projekten.

Von 2018 bis 2020 lasse ich die Geschäfte von Extra Texture temporär ruhen, um über die Hamburger Medienagentur bp Content das Nachhaltigkeitsmagazin CHANCEN der KfW Bankengruppe zu leiten. In dieser journalistisch und fotografisch hochwertig gemachten und mit Preisen überhäuften Publikation sowie dem dazu gehörigen digitalen Storytellingportal widmen wir uns dem weltweiten Förder- und Finanzierungsengagement der Bundesrepublik Deutschland in spannenden Reportagen, Berichten und Interviews. Ein Traumjob, der vieles von dem vereint, für das ich auch heute als selbstständiger Autor und Kommunikationsberater stehe: Nachhaltigkeit, Sinnhaftigkeit, Verantwortungsgefühl.